Unterwegs auf Neuseelands Straßen

Links­ver­kehr. Und als ob das nicht schon schwie­rig genug wäre, ein Links­fah­rer­au­to, bei dem die Gang­schal­tung auf der lin­ken statt rech­ten Seite von mir ist, der Blin­ker rechts statt links des Lenk­rads sitzt und der Schei­ben­wi­scher links statt rechts an­ge­bracht ist. Das be­deu­tet, daß ich die ers­ten Tage immer mit den Schei­ben­wi­scher blin­ke und mit dem Blin­ker die Schei­ben wi­sche. Meine rech­te Hand schlägt häu­fig gegen die Au­to­tür auf der Suche nach der Gang­schal­tung. Halt! Die ist ja auf der lin­ken Seite von mir.

Beim Rück­wärts­fah­ren stel­le ich er­staunt fest, daß ich we­ni­ger be­weg­lich bin, wenn ich über meine linke Schul­ter schau­en muß, statt wie sonst üb­lich über meine rech­te Schul­ter. Ela gibt mir den Tipp, daß ich mir für eine bes­se­re Durch­blu­tung der Na­cken­mus­ku­la­tur ganz fest die Ohr­läpp­chen rub­beln muß. Dann würde ich viel bes­ser über die Schul­ter schau­en kön­nen. Das werde ich das nächs­te Mal aus­pro­bie­ren bevor ich rück­wärts ein­par­ken will.

Gra­vel Roads, also Schot­ter­stra­ßen, dür­fen wir mit dem Auto nicht fah­ren. Aber so ganz kann man sie nicht immer ver­mei­den. Auch das Navi lotst uns manch­mal auf Schot­ter­stra­ßen, ob­wohl wir die Op­ti­on „un­be­fes­tig­te Stra­ßen“ aus­ge­schlos­sen haben. Aber es braucht keine Schot­ter­stra­ße um den Miet­wa­gen ka­putt zu fah­ren. Ur­plötz­lich lie­gen auf der Stra­ße Stei­ne. Da stand ja auch ge­ra­de ein Schild „Ach­tung Stein­schlag“. Ich habe ein Auto hin­ter mir, brem­se ab und ver­su­che den Stein mit­tig zu über­fah­ren. Ein rie­sen Schlag! Ich habe ver­ges­sen, daß wir einen etwas tie­fer ge­leg­ten Wagen fah­ren. Schreck! An­hal­ten, ers­ter Check. Keine Warn­leuch­ten. Und so ret­ten wir uns lang­sam fah­rend in den nächs­ten Ort, der dies­mal zum Glück nicht weit ist. Der Me­cha­ni­ker der ört­li­chen Werk­statt wirft einen Blick unter das Auto und kom­men­tiert nur tro­cken: „I am sure you kil­led the stone.“ Mo­tor­block knapp ver­fehlt – er gibt uns grü­nes Licht für die Wei­ter­fahrt.

Auf sol­che Ad­re­na­lin­schü­be kann ich doch gut ver­zich­ten. Da sind die klei­nen Be­lus­ti­gun­gen am We­ges­rand doch viel net­ter:

Busse, die keine sind, son­dern um­ge­bau­te Wohn­mo­bi­le und einen Schorn­stein be­sit­zen.

 

 

 

Ach­tung Scha­fe!

Und Scha­fe gibt es hier wie Sand in Peru. Ver­schie­de­ne Quel­len ma­chen – wie könn­te es auch an­ders sein – un­ter­schied­li­che An­ga­ben, aber es leben so zwi­schen 4o und 45 Mil­lio­nen Scha­fe in Neus­se­land. Das macht ein Ver­hält­nis Ein­woh­ner zu Scha­fe von 1:9 bis 1:11.

Der­zeit wird den Scha­fen ihr Som­mer­fell ver­passt. Schaf­schur. Die einen Scha­fe tra­gen noch ihren di­cken Win­ter­pelz, die an­de­ren sind be­reits nackt. Aber neu­gie­rig sind sie alle.

 

 

Ach­tung Pin­gui­ne!

Noch haben wir keine über die Stra­ße wat­scheln sehen. Und ich bin mir nicht si­cher, ob ich bei einer Be­geg­nung mit einem Pin­gu­in nicht völ­lig ver­blüfft wäre und alle an­de­ren Stra­ßen­teil­neh­mer um mich herum ver­ges­sen würde.

 

 

 

Hunde bitte an die Leine, damit sie keine Pin­gui­ne jagen!

 

 

 

 

 

Wei­den mit Rot­wild sind an und für sich immer noch sehr ge­wöh­nungs­be­dürf­tig. Vor allem gra­sen hier Un­men­gen von Rot­wild auf den Wie­sen. Was für ein Un­ter­schied zu der Hand­voll Tiere, die man bei uns mal mit viel Glück im Wald sieht.

Aber wenn man dann auch noch auf den Lei­chen­wa­gen trifft, der in die Schlach­te­rei fährt …

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