Anreise nach Cuba

Ich mache mich auf den Weg nach Cuba: morgens um 6 Uhr mit dem Bus von Merida/Mexiko nach Cancun und von dort mit dem Flieger nach Havanna/Cuba. Der Gedanke mit einer russischen YAK-Maschine der „Cubana Airlines“ zu fliegen beunruhigt mich. Daß der Flieger Verspätung hat, trägt auch nicht zu meiner Beruhigung bei. Mir gehen die Bilder vom Check-in durch den Kopf: Kubaner, die mit einer Unmenge von eingeschweißten Tüten, Taschen und Koffern reisen. Nicht 1, 2 oder 3 Gepäckstücke pro Person, sondern 5, 6 oder 8. Während eine Frau eine riesige Tasche mit Thermobechern, Plastiktellern und -besteck mit sich schleppt, hat eine andere ein komplettes Fleischermesser-Set außen am Koffer festgeklebt und neben mir steht ein Flachbildschirm der Größe 2 x 3 Meter und wartet auf den Check-in. Die Vorboten der Mangelwirtschaft des Kommunismus … .

Als wir endlich mit viel Verspätung boarden, erwartet mich ein Flugzeug mit dem ich eigentlich nicht fliegen möchte. Bereits von außen läßt der Flieger im Vergleich zu anderen zu wünschen übrig – stumpf, verblichen, alt. Niedriger Einstieg, die Stewardess paßt auf, daß wir uns nicht den Kopf stoßen. Dreckig, speckig, alt sind die ersten Worte, die mir im Inneren des Fliegers durch den Kopf gehen. Selbst ungereinigte Ryan-Air-Flieger sind Gold dagegen. Alles Plastik ist total vergilbt. Die Sitze lassen sich ungehindert nach vorne klappen – seltsam, soll das so sein? Beschriftungen sind original in russisch, auch wenn englische und spanische Erläuterungen daneben kleben. Der Hit sind die Atemmasken und Schwimmwesten, die die Stewardessen bei ihrer Sicherheitseinweisung verwenden. Grau, uralt, dreckig und porös sehen sie aus – noch tauglich? Pech, ich sitze und es geht los. Entgegen meiner anfänglichen Panik ist es ein sehr ruhiger Flug, wenn sich auch die Klimaanlage nicht wirklich zwischen eiskalt und brütender Hitze entscheiden kann. Der Pilot setzt nach einer Stunde den Flieger sehr sanft auf der Landebahn auf und ich bin erleichtert wohlbehalten auf Cuba angekommen zu sein.

Ich tausche meine mexikanischen Pesos in Cubanische CUC – die Touristenwährung – um, da kein Geld per Karte an den Automaten zu haben ist. Eine Australierin ist nicht so glücklich wie ich, da sie kein Bargeld hat, so steht sie ohne Geld da. Zum Glück ist ihre Freundin schon in Havanna und kann aushelfen. Zu dritt teilen wir uns ein Taxi vom Flughafen nach Havanna. Ein uralter Chevy kutschiert uns über breite Straßen in die Stadt. Die Straßen machen einen verlassenen Eindruck. Liegt es am Wochenende oder daran, daß nicht genug Benzin für die Autos vorhanden ist? 3 Leute, 3 verschiedene Adressen, der Taxifahrer ist klar überfordert. Am Anfang denke ich noch, daß die Adressen der „casas particulares“, der Privatunterkünfte, eben nicht immer leicht zu finden sind. Hier fragen, dort fragen, dreimal umkehren usw. Aber ich habe ein Zimmer im Hotel Inglaterra für eine Nacht vorgebucht. Das Hotel ist ein zentraler bekannter Ort im alten Havanna – und auch hier muß der Taxifahrer sich durchfragen. Hmm, das gibt mir dann doch zu denken.

Nun bin ich gespannt, wie es weiter geht. Morgen früh werde ich mit dem Bus nach Trinidad fahren, um dort eine Woche Sprachkurs auf cubanisch zu genießen. Ich werde berichten, sofern Fidel mich nicht im Internet ausbremst.

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1 Antwort zu Anreise nach Cuba

  1. Birgit sagt:

    Hallo liebe Anke…. jetzt habe ich länger wieder nicht reingeschaut und Du bist schon auf KUBA! Wie schön. Ich hoffe, Dir gefällt es dort. Bei mir kommen Erinnerungen an unsere Hochzeitsreise 2003 hoch. Toll war es damals und aufregend. Leider haben wir nie Havanna gesehen. Lass es Dir gut gehen und genieße die tollen Rythmen und Klänge.
    Liebe Grüße
    Birgit

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