Silvester in Auckland

… ist wenig spek­ta­ku­lär. Auck­land ist keine in­spi­rie­ren­de Stadt. Wir bum­meln ein wenig rat- und plan­los durch die Stadt, nach­dem wir zuvor ei­ni­ge Zeit damit ver­bracht haben eine Un­ter­kunft zu su­chen. Ohne Zim­mer da­ste­hen – ei­gent­lich woll­ten wir genau das zu Sil­ves­ter und Neu­jahr ver­mei­den indem wir vor­ge­bucht hat­ten. Aber nach­dem wir Co­ro­man­del flucht­ar­tig ver­las­sen haben, müs­sen wir eben kurz­fris­tig um­pla­nen. Nicht ganz so ein­fach, wie sich her­aus­stellt. Wir gön­nen uns schließ­lich ein teu­res Bed & Bre­ak­fast für 2 Tage, bevor wir in unser in Auck­land ge­buch­tes Hos­tel Ve­ran­dahs um­zie­hen kön­nen. Und dann heißt die­ses Bed & Bre­ak­fast auch noch „Ba­va­ria Bed & Bre­ak­fast“. Der Name ist Pro­gramm. Es emp­fängt uns ein Frei­staat Bay­ern-Schild am Haus; es wird deutsch ge­spro­chen. Und die Gäste sind na­tür­lich auch über­wie­gend Deutsch. Eine ganz an­de­re Kli­en­tel als üb­li­cher­wei­se in den Hos­tels ab­steigt. Viele haben sich die Reise zu­sam­men­stel­len und vor­bu­chen las­sen wie wir so ne­ben­bei mit­be­kom­men. Da ist ja der halbe Spass am Ur­laub – die Vor­freu­de bei der Pla­nung – an ihnen vor­bei­ge­gan­gen, denke ich mir im Stil­len. Trotz­dem ge­nie­ßen wir das klei­ne Früh­stücks­buf­fet, das je­doch lei­der nicht ganz das hält was der Rei­se­füh­rer ver­spricht (näm­lich ein reich­li­ches, bay­risch ge­präg­tes Früh­stück). Das hat­ten wir in den an­de­ren bei­den Bed & Bre­ak­fast-Un­ter­künf­ten auf un­se­rer Tour aber viel, viel bes­ser. Hier schlägt im Preis-Leis­tungs-Ver­hält­nis wohl die Groß­stadt zu.

Am nächs­ten Tag steht Sil­ves­ter vor der Tür. Was tun? Ei­gent­lich woll­ten wir den Tag wan­dernd auf dem Coromandel­­­-Küstenweg ver­brin­gen. Aber es reg­net.

So bum­meln wir durch die Stadt, fah­ren in einer Re­gen­lü­cke mit dem Boot nach De­von­port und schau­en uns dort den klei­nen Ort an. Der Ort macht fast den Ein­druck eines klei­nen Ba­de­or­tes di­rekt vor der Haus­tür von Auck­land.

Sil­ves­ter­abend dann ein schö­nes Essen beim Inder gleich um die Ecke. War gar nicht so ein­fach ein Re­stau­rant zu fin­den, das Sil­ves­ter offen hat. Essen ist le­cker, das Lokal ge­müt­lich und wir pro­bie­ren einen wei­te­ren lo­ka­len Wein aus Neu­see­land. Auch der ist le­cker. Gegen 22 Uhr ma­chen wir uns auf den Rück­weg zum Bed & Bre­ak­fast, sam­meln un­se­re Fla­sche „Sparkling Sau­vi­gnon Blanc“ auf und mar­schie­ren wie­der los. Mount Eden ruft, der klei­ne Vul­kan­hü­gel mit­ten in Auck­land. Knapp 30 Mi­nu­ten lau­fen wir hin und hoch. Nicht nur wir hat­ten diese Idee, son­dern viele an­de­re auch. Aber die Sicht ist be­grenzt. Zwar reg­net es nicht, aber Nebel hängt dicht über der Stadt, so daß kaum Sicht ist. Wäh­rend wir war­ten zieht der Nebel auf, es wird klar, aber wir haben uns zu früh ge­freut, denn pünkt­lich 5 Mi­nu­ten vor Mit­ter­nacht kommt die nächs­te Ne­bel­wand. Feu­er­werk? Ei­gent­lich soll­te ein Feu­er­werk am Sky­to­wer ab­ge­feu­ert wer­den. Wurde es auch, wie wir am nächs­ten Tag hören. Aber um Mit­ter­nacht sehen wir nichts. Und auch der Blick auf die Stadt­tei­le, die wir trotz Nebel sehen, gibt nichts her. Kiwis sind keine Feu­er­wer­ker wie wir fest­stel­len. Da wird in jeder deut­schen Klein­stadt mehr in den Him­mel ge­schos­sen als hier in der Groß­stadt Auck­land. Wir sto­ßen trotz­dem auf das neue Jahr an; haben zwei Was­ser­glä­ser aus un­se­rer Un­ter­kunft mit­ge­hen las­sen, die jetzt mit Sparkling Sou­vi­gnon Blanc ge­füllt sind. Aber da es recht frisch hier oben auf dem Berg ist – ganz im Ge­gen­satz zu der ste­hen­den Wärme unten in der Stadt – ma­chen wir uns bald auf den Rück­weg zu un­se­rer Un­ter­kunft.

Bei einem so un­spek­ta­ku­lä­ren Jah­res­be­ginn bin ich nun ge­spannt, was das neue Jahr 2012 so brin­gen wird.

Dieser Beitrag wurde unter Neuseeland, Ozeanien veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

1 Antwort zu Silvester in Auckland

  1. Maris sagt:

    Hallo Anke,
    vielen lieben Dank für die wundervollen Karten. Die bekommen natürlich einen Ehrenplatz!
    Ich wünsch dir, mittlerweile etwas verspätet, ein GUTES NEUES JAHR!
    Und weiterhin viel Spaß auf deiner Reise ;o)

    Viele Grüße
    Maris

Schreibe einen Kommentar zu Maris Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert